FLÜCHTLINGS – UND ASYLKOORDINATION
Die Haupthemen meiner ersten Legislatur
- Mehr Wohnraum als Antwort auf die steigende Aufnahmequote
- Koordination des freiwilligen gemeinnützigen Engagements (neue Leistungsvereinbarung)
Flüchtlingsarbeit: Menschlichkeit leben
Mit dem starken Bevölkerungswachstum im Norden Bülachs und der schrittweisen Erhöhung der kantonalen Aufnahmequote von 0.5 % auf 1.6 % ist auch die Zahl der Asylsuchenden in unserer Stadt markant gestiegen: von rund 70 Personen im Jahr 2020 auf heute über 270. Die Aufnahmequote richtet sich dabei stets nach der Einwohnerzahl – und Bülach wächst.
Mit der Zuweisung durch den Kanton übernimmt das Team der Flüchtlings- und Asylkoordination die volle Verantwortung für Unterbringung und Integrationsbegleitung. Unser langjähriges Team leistet hier Tag für Tag unglaubliche Arbeit! Die Diversität der Menschen, die bei uns Schutz suchen, ist enorm – Nationalität, Alter, Geschlecht, Glaube, Bildungshintergrund, Fluchterfahrung, Aufenthaltsdauer, sozialer Status, Sprachkenntnisse: Jede Person bringt eine einzigartige Geschichte mit.
Mit der steigenden Aufnahmezahl stossen wir bei den Unterkünften schnell an Grenzen. Die Asylunterkunft ist heute zu klein, und es ist notwendig, auf dem freien Immobilienmarkt neue Liegenschaften zu finden und instand zu setzen. Es freut mich besonders, dass wir es bis heute verhindern konnten, die Zivilschutzanlage als Notunterkunft nutzen zu müssen – gegen diese Option habe ich mich stets vehement gewehrt, insbesondere solange keine Alternative bereitsteht.
Dank grossem Einsatz und Entgegenkommen diverser Immobilienbesitzenden konnten wir Wohnungen und Häuser für eine befristete Nutzung anmieten, bevor diese abgerissen oder umgebaut werden. Bis jetzt mussten wir keine Wohnungen auf dem regulären Wohnungsmarkt belegen – ein wichtiger Punkt, damit günstiger Wohnraum weiterhin auch anderen bedürftigen Bevölkerungsgruppen zur Verfügung steht.
Ein weiterer Erfolg ist die Verlängerung und der Ausbau der Leistungsvereinbarung mit den beiden Landeskirchen: Sie finanzieren weiterhin eine Teilzeitstelle, die das freiwillige gemeinnützige Engagement koordiniert und gezielt auf die Bedürfnisse der Flüchtlinge abstimmt.
Grosse Freude bereitete mir auch ein niederschwelliges Netzwerkprojekt, bei dem Asylsuchende sogenannte «Nuscheldecken» für demenzkranke Patientinnen und Patienten im Spital Bülach genäht haben – ein wunderschönes Beispiel, wie Integration durch sinnvolles Tun gelingen kann und dabei Menschlichkeit auf beiden Seiten wächst.
Die Visulisierung des Flüchtlings- und Asylheims wurde mir freundlicherweise vom Architekturbüro arch5ag zur Verfügung gestellt.
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